31.08.2014 20:27
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Ergebnisse vom Göttinger Triathlon 2014

Am heutigen Tag nahm ich zum dritten mal an einem Triathlon teil. Endlich wurde ich weder Letzter noch disqualifiziert, aber meine weiteren Hauptziele habe ich dennoch nicht erreicht.

Die Ergebnisse

Zeitangaben inuten:Sekunden. Sortiert nach Gesamtzeit (Stunden:Minuten:Sekunden).
Rot = Im Vergleich zu mir bessere Zeit.
Grün = Im Vergleich zu mir schlechtere Zeit. 

PlatzTeilnehmerSchwimmen
0,5 km
Wechsel 1Radfahren
20 km
Wechsel 2Laufen
5 km
Gesamt
1 Hendrik Becker
(Rang 1 Männer)*
07:00 01:33 30:27 00:54 17:55 00:57:51 h
5 Holger Ludwig
(Bester Schwimmer)
06:41 02:03 31:38 01:05 19:57 01:01:27 h
13 Frieder Uflacker
(Bester Radfahrer)
10:34 02:12 29:02 01:11 20:56 01:03:56 h
1 Judith Paul
(Rang 1 Frauen)
08:02 01:30 33:46 01:00 20:29 01:04:48 h
50 Fabian Fürle
(Top 50 Männer)
09:10 02:22 34:19 01:09 23:29 01:10:32 h
100 Andreas Momberg
(Top 100 Männer)
11:26 02:49 34:44 01:31 24:13 01:14:45 h
150 Horst Handwerk
(Top 150 Männer)
11:59 02:44 37:36 01:27 24:47 01:18:35 h
200 Werner Jünemann
(Top 200 Männer)
14:03 04:12 37:01 01:14 26:41 01:23:13 h
220 Thomas Heidrich
(Mein Bruder)
13:37 03:13 42:04 01:50 24:45 01:25:32 h
250 Mark Bates
(Top 250 Männer)
15:59 03:25 40:40 01:34 28:44 01:30:24 h
259 Christian Schmidt
(Ich)
13:42 03:44 43:35 02:10 28:55 01:32:07 h
270 Henning Müller
(Ältester Mann (75))
18:43 04:50 38:31 01:47 32:07 01:36:00 h
102 Ulrike (Älteste Frau (58)) 11:32 04:29 47:02 02:18 36:21 01:41:45 h
288 Henrik (Letzter Mann) 15:56 04:44 50:56 01:51 37:06 01:50:36 h
109 Peggy (Letzte Frau) 14:18 03:39 52:30 02:32 38:26 01:51:26 h

* gleichzeitig bester Läufer

Die vorläufigen Gesamtergebnisse des gesamten Wettbewerbs

Ich hatte damit einen Rückstand von 34:16 auf den Erstplatzierten.
Es waren insgesamt 397 Teilnehmer, davon 288 Männer und 109 Frauen. 
Da es keine gemeinsame Wertung für Frauen und Männer zusammen gibt, muss man sich die Gesamtplatzierung selbst ausrechnen. Ich habe demnach Rang 342 erreicht. Mein Bruder liegt auf Platz 274.

Vorherige Trainingsergebnisse

Ich hatte in den letzten Wochen einige neue persönliche Rekorde gebrochen, aber im Wettbewerb konnte ich diese leider nicht bestätigen.

Bisherige Trainings-Bestzeiten:

  • 500 m Schwimmen in 13:13 min (12. Juli 2014)
  • 20 km Rennrad fahren in 42:20 min (28. August 2014)
  • 5 km Laufen in 24:07 min (2. Juli 2014)

Bei Erreichen dieser Bestzeiten hätte ich nahezu exakt das gleiche Ergebnis wie mein Bruder gehabt (~ Platz 220).

Hätte, hätte Fahrradkette. Ich muss nächstes mal mehr trainieren...

Zusammenfassung

Der Triathlon war eine interessante und hauptsächlich schöne Erfahrung. Ich danke meinem Bruder, dass er wieder mit mir teilgenommen hat. Gemeinsame Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid. Schade nur, dass mein zweiter Bruder nicht teilnehmen konnte.

Probleme:

1. Ungünstiges Teilnehmerumfeld

Was mich allerdings ärgert ist die Tatsache, dass ich bei der Anmeldung eine theoretische Gesamtzeit von 70 Minuten angegeben habe, die ich  für das Erreichen des Ziels benötige. Mein Bruder und ich dachten, dass dies eine Angabe ist, die für den Veranstalter nur eine statistische Bedeutung hat. Wir wussten erst kurz vor dem Wettkampf, dass die Starterlisten auf Grundlage dieser Angabe erstellt wurden! Ich dachte mir OMG (Oh mein Gott)! Das bedeutete schlussendlich, dass ich im Umfeld von ziemlich krassen Leuten startete und nie die Gelegenheit bekam andere zu überholen. Und gerade das macht ja den Reiz beim Triathlon aus. Ich liebe es mich allmählich nach vorne zu kämpfen.

Da mir bereits vor 3 Tagen klar war, dass das nichts wird, litt meine Motivation merklich.

Mein Bruder gab bei der Anmeldung eine Zeit von 110 Minuten an und unterbot diese um 28 Minuten! Dadurch war er in einem schwachen Teilnehmerumfeld und es gelang ihm 5 Leute beim Radfahren und 16 Leute beim Laufen zu überholen.

2. Wetter

Mein Bruder und viele andere Teilnehmer hatten nahezu perfektes Wetter. Die letzten beiden 3 Startgruppen hatten mit teils heftigem Regen zu tun. Der gleichzeitig Gegenwind sorgte dafür, dass ich das Gefühl hatte mein Fahrrad würde mehr oder weniger stehen - von Rollen keine Spur.

Die Strecken waren außerdem mehr oder weniger abgesperrt. An der letzten Stelle - bevor man wieder zur Wechselzone zurückkehrte - stand nur ein Polizeifahrzeug, aber die Polizisten saßen aufgrund des Wetters in Ihrem Fahrzeug. Ich war mir unsicher und fuhr geradeaus weiter, hätte aber rechts abbiegen müssen. Ich bekam meinen Fehler erst mit nachdem ich ich bereits 300 m in die falsche Richtung gefahren bin und mich dann umdrehte. Diese Situation hat mir etwa 2 Minuten gekostet.

Meine Ziele waren:

  • Nicht Letzter werden
  • Nicht disqualifiziert werden
  • Eine Platzierung vor meinem Bruder erreichen
  • Eine Platzierung vor dem ältesten Teilnehmer erreichen
  • In die Top250 kommen

Ich steigere mich langsam. Nachdem ich im Juli 2012 bei einem Triathlon den letzten Platz erreicht hatte und beim 4. Oberharzer Triathlon 2013 disqualifiziert wurde, bin ich dieses mal immerhin "30. letzter" geworden und habe 3 von 5 Hauptzielen erreicht.

Dennoch nervt es mich, dass es der ältesten Teilnehmerin gelungen ist meine Zeit beim Schwimmen zu schlagen. Außerdem hat es der älteste Teilnehmer geschafft meine Radfahrzeit um satte 5 Minuten zu unterbieten!

Welche Fehler habe ich gemacht?

Allgemein:

  1. Mangelhaftes Ausdauertraining - Ich hatte erst 2 Wochen vorher damit angefangen
  2. Ich habe nur die Einzeldisziplinen, mit fast idealen Bedingungen, trainiert

Schwimmen:

  1. Das Trainieren in einem Freibad mit 25 m Bahn und 20°C warmen Wasser ist eine komplett andere Welt als ein 110 Meter langer Teich mit 17°C.
  2. Ich habe mich nicht warm gemacht.
  3. Der Pulsgurt ist beim Schwimmen total verrutscht und hat mich gebremst. Abgesehen davon konnte mein Puls so gar nicht mehr gemessen werden.
  4. Ich habe meine Sprungkraft nicht genutzt und bin im Wasser gestartet. Die Teilnehmer, die gesprungen sind, hatten deutliche Vorteile. Dadurch war ich im Prinzip auch gefangen... von hinten berührten mich ständig Arme und vorne bekam ich die Beine ins Gesicht. 
  5. Die Schwimmbrille saß zu fest auf meinem Kopf, dadurch bekam ich Kopfschmerzen und Genickstarre.
  6. Bereits nach den ersten 100 m waren meine Beine wie Beton. Die Kälte in Kombination mit der Anstrengung brachte mich voll aus dem Konzept. Ich war das kalte Wasser nicht gewohnt und hätte vorher häufiger in die Sauna gehen sollen mit anschließenden Kälteschock. Außerdem habe ich das Beintraining im Fitnesstudio extrem vernachlässigt.
  7. Ein Neoprenanzug hat schmerzlich gefehlt, dadurch wäre ich nicht nur schneller gewesen, ich hätte auch viel mehr Power für die anschließenden Disziplinen gehabt. Hier mein neuer Neoprenanzug.
  8. Nach der ersten und dritten Bahn musste man eine kurze Strecke an Land zurücklegen damit man beim Zurückschwimmen die anderen Teilnehmer nicht stört. Ich bin idiotischerweise danach nicht ins Wasser gesprungen, sondern die Treppe herunter gegangen...

Rad fahren:

  1. Das Trainieren mit dem Fahrrad auf der Straße ist etwas völlig anderes als eine Buckelpiste mit Schotter, überraschenden Kurven, brutalen Steigungen etc.
  2. Ich hätte die Kamera mit Brustgurt weglassen sollen. Es stört beim Fahren zwar nicht, aber das Umhängen kostet Zeit.
  3. Ich hatte keinen Fahrradhelm und die Veranstalter sagten, dass ich einen benötige, um Starten zu dürfen. Man besorgte mir dann freundlicherweise einen, aber das kostete wieder unnötig Zeit.
  4. Vor lauter Stress habe ich dann auch noch vergessen meine Schuhe anzuziehen, deshalb musste ich noch mal zurück laufen. Ich hätte die Schuhe direkt neben das Fahrrad stellen müssen.
  5. Danach habe ich dann auch noch mein iPhone mit Armband und Kopfhörern vergessen. Das zurücklaufen kostete wieder Zeit. Da ich es noch nicht korrekt umgemacht hatte, verrutschte es und ich stürzte fast. Außerdem hatte ich noch eine Banane in der Hand, um neue Energie zu tanken. Ich fing an zu fahren und hatte vor, alles während der Fahrt zu organisieren. Das scheiterte aber, da ich wohl nicht multitaskingfähig bin :D Ich musste anhalten und montierte alles. Ich fuhr dann weiter. Im Zuge dieser ganzen Aufregung stieg mein Puls auf 190 und ich konnte kaum noch atmen. Es gelang mir nicht mal die Banane richtig zu schälen und zerquetschte sie dabei halb. Das Essen war auch kaum möglich, da mein Körper mit Atmen schon überfordert war.
    Das bedeutet: Bananen, iPhone etc. sollte man bei der Sprintdistanz definitiv weglassen. 
  6. Danach normalisierte sich mein Puls wieder und ich hätte viel mehr Leistung bringen können, aber meine Waden spielten nicht mehr mit. Auch hier war der Grund: Mangelhaftes Beintraining.
  7. Später stürzte ich sogar fast, weil ich zu blöd war, bergab aus meiner Fahrradflasche zu trinken.

Laufen:

  1. Das Laufen auf einem Laufband mit 0% Steigung ist keine Referenz für das Crosslaufen. Es ist extrem nervenaufreibend über Matsch, Gestrüpp und Wurzeln zu laufen. Hinzu kommen die ständigen Steigungen und das Gefälle mit je bis zu 15%.
  2. Die vorhergehenden Fehler wirkten sich auch hierauf aus und meine Waden wurden immer schwächer. Zeitweise konnte ich nur noch gehen. Fazit wieder einmal: Nächstes mal mehr Beintraining in den Wochen vor dem Wettkampf.
  3. Das iPhone sollte mir mit emotionaler und epischer Musik Auftrieb geben, aber das half auch nicht mehr. Ich hatte Müh und Not überhaupt noch über die Ziellinie zu kommen. iPhone auch hier weglassen.
  4. Weil ich oberkörperfrei und nur mit nass-kalter Badehose lief, ging mir immer mehr Energie verloren und mein Körper kühlte aus. Beim nächsten mal werde ich das anders machen, ich habe mir bereits ein Funktionsshirt zugelegt.

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