Wenn ich darüber nachdenke, dass ich 2005 - 2007 selbst auf exakt dieser Strecke mit dem Zug unterwegs war, läuft mir ein kalter Schauer den Rücken herunter.
Beängstigenderweise habe ich mir den Trailer vom Hollywood-Streifen Super 8 erst letzte Woche angesehen. Natürlich ist die Darstellung und der Vergleich mit dem aktuellen Zugunglück reichlich übertrieben.
Dennoch bleibt festzuhalten:
Experten verglichen die Wucht des Aufpralls mit einem Zusammenstoß von Panzer und Kleinwagen. Spiegel Online
Spiegel Online titelt zudem "Die Sparsamkeit der Bahn spielt eine entscheidende Rolle". Dies sehe ich genauso. Doch auch die gesetzliche Regelung stimmt vorne und unten nicht. Das Notbremssystem auf eingleisigen Strecken ist nur Pflicht, wenn die Geschwindigkeit der Züge 100 km/h nicht überschreitet.
Jedes Kind weiß, dass ein Güterzug mit 2700 Tonnen (!) bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h enormen Schaden anrichten kann - selbst wenn das "Aufprall-Ziel" nur statisch ist.
Denn die PZB [Notbremssysm] ist bislang nur Pflicht für Strecken, auf denen Züge schneller als 100 Kilometer pro Stunde fahren. Dies war im Fall Hordorf nicht der Fall: Der Harz-Elbe-Express fuhr mit Tempo 100, der Güterzug mit 80.
In Zeiten von Facebook, Twitter, Handys und Co. stellt sich außerdem die Frage warum keine Kommunikationsmittel eingesetzt werden, um sich abzusprechen:
Er frage sich daher, warum die Lokführer heutzutage weder durch Diensthandys oder ein eigenes Telefonsystem mit dem zuständigen Fahrdienstleiter in Verbindung stehen. Spiegel Online
Ergibt das alles also auch nur ansatzweise irgend einen Sinn, sofern man im Besitz von klarem Menschenverstand ist? Dieses Unglück hätte nicht passieren müssen. Aber es muss ja immer erst etwas Tragisches passieren, bevor sich etwas ändert.
Links zum Thema:
Tagesschau.de - Zusammenfassung
Spiegel Online über die Schuld der Bahn
Hollywood-Trailer eines Zugunglücks
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1 Kommentar
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Ich gebe dir absolut recht!! Zumal das zweite (fehlende) Teil des Notbremssystems nur 5000€ kostet! Die Bahn will es noch in diesem Jahr nachrüsten. Liebe DB, das kommt für die 10 Toten und deren Angehörigen leider ein wenig zu spät!